Geschichte unseres Stammes
55 Jahre Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg in Nürtingen
Die Geschichte des Stammes Corvus
Der Stamm Nürtingen wurde im Mai 1951 von Walter Weber und Johann Stahl gegründet. Zu den Pfadfindern der ersten Stunde gehörten neben den beiden Gründern auch Erhard Nadler, Bernd Traube und Michael Schuster mit Stadtpfarrer Manz als Kurat.
Die 55jährige Geschichte des Stammes ist ein Wechsel von Aufschwüngen und Durststrecken.
Die ersten Jahre waren geprägt von dem Aufbau der verschiedenen Altersstufen und der Gewinnung neuer Mitglieder. 1961, als sich die Partnerschaft zwischen Nürtingen und Oullins noch im Aufbau befand, hatten die damaligen Pfadfinder eine Fahrt in die Gegend von Oullins unternommen. Walter Beck erinnert sich noch, wie man sich mit Händen und Füßen verständigte, aber Hubert Gindele, damals Stammeskurat, hielt in der Kirche von Oullins eine französische Predigt.
Anfang der 70er Jahre prägte die Pädagogische Neuorientierung der DPSG auch den Stamm in Nürtingen. So wurde das alte Pfadfindergesetz von Lord Robert Baden Powell, dem Gründer der weltweiten Pfadfinderbewegung, ersetzt durch die vier Leitlinien unserer Lebensauffassung: Leben in Wahrheit, Freiheit, Hoffnung und tätiger Solidarität. Inhaltlich orientierte sich die DPSG weg vom Waldläufertum hin zu einer Gruppenpädagogik, in der Kooperation und Verantwortung durch Erfahrung und Erleben gelernt werden sollen.
Zum 25jährigen Jubiläum der DPSG in Nürtingen wurde noch eine Festwoche veranstaltet, die auch auf die Arbeit von Georg Lunowa, Peter Preuß und Jürgen Baumgärtner als Stammesvorstände und Kaplan Hengler, Vikar Riegert, Kaplan Malinka und Vikar Bareis als Kuraten zurückschaute. Zu dieser Zeit war auch Harald Schmidt Mitglied des Stammes und der jetzige Bischof Fürst schrieb als Diakon ein Grußwort. Und schon wenige Jahre später befand sich der Stamm kurz vor der Auflösung.
Die 80er Jahre überlebte der Stamm durch das Engagement von Wolfgang Müller, Susanne und Beate Seeger.
In den 90er Jahre erlebte der Stamm einen neuen Aufschwung. Die damalige Stammeskuratin Beatrice Wittmann schaffte es neue und alte Pfadfinder für den Stamm zu begeistern. Mit Susanne Scheuffele (geb. Seeger), Thomas Wagner, Monika Nölte und Irmgard Hahn konnten wieder alle Stufen mit Leitern besetzt werden und viele Stammesaktivitäten ins Leben gerufen und für die kommenden Jahre fest verankert werden. So zum Beispiel sind die Versprechensfeier, das Pfingstlager, die Winterwanderung, der Elternnachmittag, die Stammesversammlung und natürlich die Sternsingeraktion noch heute feste Bestandteile des Jahresprogramms.
Mitte der 90er Jahre brachte Oskar Sauer durch sein fast 10jähriges Engangement als Vorstand zusammen mit Beate Kienzle (Vorstand), Wolfgang Hahn (Kassierer) und den Vikaren Xaver Steidle und Matthias Burr (Kuraten) eine sehr wertvolle Stabilität in den Stamm, so dass sich die Stufenarbeit erfolgreich entwickeln konnte.
Der Höhepunkt um die Jahrtausendwende war das 50jährige Bestehen unseres Stammes im Jahr 2001. Das Jubiläumsfest begann mit einem von Kurat Johannes Schick geleiteten Gottesdienst und endete nach einer stilvollen Feier mit Gitarrenklang und Lagerfeuer. Nicht zuletzt unserem Kuraten hatten wir dieses großartige Jubiläum zu verdanken.
Zusammen mit dem 50jährigen Jubiläum des Stammes 2001, der Jahrtausendwende, und dem DPSG internen „update“-Prozess, entwickelte sich die DPSG und der Stamm zu einem modernen, aber weiterhin traditionsreichen katholischen Kinder- und Jugendverband.
Heute zählt der Stamm und der Förderkreis ca. 80 aktive Mitglieder in allen Alterstufen von 6jährigen bis hin zu fast 70jährigen Pfadfindern. Zufrieden schauen wir auf unsere Arbeit, wenn die ersten Wölflinge von Anfang und Mitte der 90er Jahre, Johannes Hahn, Carolin Hezel, Bastian Vorbrugg und Solveig Jerke heute als Leiter Verantwortung im Stamm übernehmen.
Weiterhin ist es uns als Pfadfinder wichtig, Kindern und Jugendlichen Werte zu vermitteln und Lebensorientierung zu geben – sei es im Alltäglichen oder in der Gemeinschaft.
Auf diesem Weg wollen wir auch die nächsten 55 oder 100 Jahre weiterhin „allzeit bereit“ sein und „die Welt ein bisschen besser verlassen, als wir sie vorgefunden haben.“
Irmgard Hahn, Johannes Hahn
2006